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Die Mystiker

Die Blütezeit der Mystik war das Mittelalter. Zu dieser Zeit lebten die meisten bekannten Mystiker, wie etwa im Westen, Meister Eckehart und Hildegard von Bingen, sowie im Osten, Rumi, Attar und Shams Tabrizi.

Meister Eckehart

war ein christlicher Mönch, der für seine Thesen von der christlichen Inquisition verfolgt wurde. Bei mehreren Gerichtsverfahren vor der Inquisition konnte er sich erfolgreich verteidigen, bis er schließlich bevor er getötet werden konnte eines natürlichen Todes starb.

Einer der wichtigsten Anklagepunkte der Geistlichkeit gegenüber Meister Eckehart war (wie so oft) der Pantheismus. Meister Eckehart betonte jedoch, daß seine Aussagen über ein "Etwas in der Seele", das an sich ungeschaffen und unerschaffbar von göttlichen Adel sei, im grobpantheistischen Sinne mißdeutet wurde.

Meister Eckehart war insgesamt in seiner Mystik von einer bezwingenden Logik, in seiner Sprache eher Philosoph, denn Lyriker. Pantheist, wie ihm vorgeworfen wird, kann er schlecht gewesen sein, denn es gibt gleichzeitig auch Aussagen von ihm, in denen er von der Transzendenz Gottes spricht und zwar als eine Transzendenz die alle Eigenschaften überhöht.

Attar

war ein Sufi der im 12. Jahrhundert in Nischapur in Persien lebte. Bevor er Sufi war, soll er Parfümeur gewesen sein. Daher kommt auch sein Name, denn Attar heißt Drogist oder Parfümeur. Sein bekanntestes Werk ist das "Mantiq ut-tair", zu deutsch in etwa die "Vogelgespräche". Es handelt von der Reise der Vögel zu ihrem sagenumwobenen König, den Simurgh. Der Wiedehopf wird der Führer der Vögel. Zunächst wollen sich alle Vögel auf die Suche nach ihren König machen, dann aber bringen alle irgend eine andere Ausrede vor. Die Reise geht schließlich durch sieben Täler. Bahá'u'lláh benutzt in seinen sieben Tälern eine ähnliche Form, wie Attar in den Vogelgesprächen. Am Ende der Reise bleiben von den tausenden Vögeln nur 30 übrig. Als diese dreißig Vögel schließlich vor den Simurgh treten, erkennen, sie den Simurgh in sich. Das Wort "Simurgh" heißt "dreißig Vögel".

Attar starb während des Mongoleneinfalls in Persien. Um seinen Tod gibt es auch eine Geschichte: Ein Mongole soll ihn als Sklave genommen haben. Ein anderer Mongole bot ihm Gold für Attar an. Attar riet ihm noch zu warten, da bald ein anderer mehr für ihn bieten würde. Der Mongole schlug nicht ein und wartete. Ein anderer Mongole bot schließlich Stroh im Tausch mit Attar an. Darauf erschlug der Mongole voll Wut Attar.

Rumi

ist der wohl im Westen bekannteste Sufi des Mittelalters. Er war ein Schüler von Shams Tabrizi. Er verfaßte zahlreiche mystische Gedichte und als einzigstes Prosawerk das "fihe ma fihe", "Von Allem und vom Einen". Außerdem gilt er als der Begründer der tanzenden Derwische, eines Derwischsordens der, wie der Name sagt, vor allem durch seine Tänze, die die Derwische in Ekstase versetzen sollten, bekannt wurde.